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Nachtversorgung

Unsere Erfahrung: 

  • Alleine zuhause lebende Patienten sind besonders nachts gefährdet, wenn sie z.B. die Toilette aufsuchen müssen, Durst haben, die Bettdecke verrutscht ist oder ihnen die Nacht einfach zu lange wird und sie das Bett verlassen. Häufig stürzen sie infolge Unachtsamkeit und/oder weil der Kreislauf noch schwach ist; Frakturen sind häufig die Folge. Nach einem Krankenhausaufenthalt erfolgt nicht selten die Heimunterbringung.
     
  • Pflegende Angehörige kommen v.a. bei länger andauernder Versorgungssituation häufig alleine durch die Belastungen tagsüber an ihre physischen und psychischen Grenzen. Können sie auch nachts nicht „abschalten“ aus Sorge, Hilfe leisten zu müssen, ist die Erschöpfung bis hin zum Zusammenbruch vorgezeichnet. Nicht selten haben wir erlebt, dass Patienten deshalb zum Leidwesen auch der Angehörigen nicht mehr zuhause wohnen bleiben konnten und in einem Pflegeheim untergebracht werden mussten.
     
  • Osteuropäische Haushaltshilfen kommen oft in solchen Haushalten zum Einsatz. Unsere Erfahrung und die Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen zeigen, dass eine  24-stündige Anwesenheit einer Hilfsperson nicht erforderlich wäre, wenn v.a. nachts ein- oder zweimal nochmals jemand käme, um „nach dem Rechten“ zu schauen.
     
  • Schwerstkranke und Sterbende benötigen oft gerade in der Nacht Ansprache, Unterstützung oder konkrete Hilfe. Bez. einer regelmäßigen Versorgung fehlen hier aber die gesetzlichen Regelungen, weshalb eine regelmäßige Nachtversorgung, die sich nicht nur auf Notfälle beschränkt, kaum angeboten wird. Auch die Ehrenamtlichen der Hospizgruppen sind mit der Betreuung nachts schnell überfordert.
    Beides führt auch hier schnell zu einer Heimunterbringung oder Krankenhauseinweisung, was in der Regel nicht dem Willen des Betroffenen entspricht.

Unsere Idee, unsere Ziele:

  • Patient soll in der Nacht unterstützt werden (Z.B. Schutz vor Stürzen durch Begleitung auf Toilette, Ansprachemöglichkeit, Klärung und Gewährung individueller Hilfebedarfe …)
     
  • Angehörige sollen in der Nacht entlastet werden (Schutz vor Überforderung).
     
  • Vermeidung eines Heimaufenthaltes und/oder des Einsatzes osteuropäischer Haushaltshilfen.
     
  • Respektieren des Wunsches der meisten Patienten, so lange als möglich zuhause wohnen bleiben zu können